1.Platz – In einem geladenen nichtoffenen Wettbewerb wurde von einer 10-köpfigen Jury mit Vertretern aus Politik, Gemeinde und Fachwelt drei Planungsvorschläge für den Neubau des Pürschlingsteges in Oberammergau bewertet. Unser Vorschlag für die Fußgänger- und Fahrradbrücke konnte gestalterisch wie konstruktiv überzeugen und ist als Siegerentwurf hervorgegangen. Auch der Gemeinderat hat im Nachgang positiv entschieden und uns für die planerische Begleitung der Brückenrealisierung beauftragt.

 

Der Entwurf sieht eine schlichte und klare Brückenkonstruktion vor, die in einem eleganten Bogen das Dorfzentrum von Oberammergau mit dem wunderbaren Naturraum jenseits der Ammer in wenigen Gehminuten verbindet. Das warme und nuancenreiche Farbbild und die lebendige Oberflächenstruktur des zum Einsatz kommenden Cortenstahls verbindet das Brückenbauwerk in Farbigkeit und Textur zu jeder Jahreszeit mit seiner Umgebung.

Der Überbau spannt als gebogener Einfeldträger über die Ammer. Die Spannweite der Brücke beträgt knapp 43m. Der Brückenträger besteht aus einem trapezförmig dicht geschweisten Hohlkasten aus Cortenstahl. Die Trägerhöhe von 1,10m resultiert aus der statischen Notwendigkeit in Feldmitte. Durch die Bogenform können zu erwartende Verformungen vorab überhöht werden. Zudem ist gesichert, dass in Feldmitte der erforderliche Abstand zum Freibord eingehalten wird. In Abständen von max. 3,00m sind Querstege einzuschweisen, die in Verbindung mit den Trapezprofilen die Aussteifung sichern. Das filigrane Geländer aus Flachstäben, aus Cortenstahl wie der Brückenträger, wird segmentweise angeliefert und montiert. Ebenso der Handlauf aus Eichenholz. Auf eine bituminöse Dichtbahn wird der Asphalt in zwei Schichten aufgebracht und anschließend verfugt. Durch Anheben bzw. partielles Abtragen der Widerlager werden max. 6% Steigung erreicht. Auch die Zuwegungen auf beiden Seiten werden auf entsprechendes Steigungsmaß angepasst.

Die Verklausungsgefahr ist stark reduziert: Treibgut oder Totholz können sich nicht im Hohlkastenträger verfangen. Die schrägen Flanken des Hohlkastenprofils begünstigen das Durchschwemmen von Treibgut in Flussrichtung.


In der Obergurtabdeckung kann eine vandalismussichere LED-Beleuchtung integriert werden, welche für eine blendfreie und angenehme Ausleuchtung des Geh- und Fahrbelages sowie für eine attraktive Illumination der gesamten Brücke sorgt.

Die Verklausungsgefahr ist stark reduziert: Treibgut oder Totholz können sich nicht im Hohlkastenträger verfangen. Die schrägen Flanken des Hohlkastenprofils begünstigen das Durchschwemmen von Treibgut in Flussrichtung.


In der Obergurtabdeckung kann eine vandalismussichere LED-Beleuchtung integriert werden, welche für eine blendfreie und angenehme Ausleuchtung des Geh- und Fahrbelages sowie für eine attraktive Illumination der gesamten Brücke sorgt.

Durch den Überbau als Einfeldträger werden keine Horizontalkräfte in die Widerlager eingeleitet. Diese können wiederverwendet werden. Nur ein minimaler Eingriff ist notwendig, um sie der Geometrie des neuen Brückenträgers anzupassen.

Durch den Überbau als Einfeldträger werden keine Horizontalkräfte in die Widerlager eingeleitet. Diese können wiederverwendet werden. Nur ein minimaler Eingriff ist notwendig, um sie der Geometrie des neuen Brückenträgers anzupassen.

Brückenbreite sowie Brückenform laden v.a. am Hochpunkt in Brückenmitte zum Verweilen ein. Nicht zuletzt der 360°-Panoramablick sondern auch der Blick ins Wasser über oder durch das Geländer lassen Passanten innehalten. Sie können wie auf einer Plattform den Flussraum erleben. Die Geländer bestehen aus vertikalen Stäben mit Obergurt und verleihen der Brücke durch Transparenz Leichtigkeit. Sowohl Erwachsene als auch Kinder, die die Brücke überqueren, können an jeder Stelle ungehindert in das klare Wasser der Ammer und den Flußlauf blicken. Je nach Standpunkt ergibt sich ein Wechselspiel aus Durchblick und Geschlossenheit. Die Obergurtabdeckung und der Handlauf des Geländers setzen sich haptisch vom Stahl ab und werden als Eichenholzprofile ohne Anstrich ausgebildet. Das haltbare Eichenholz nimmt so mit der Zeit eine natürlich silbergraue Färbung an, das dem Gehölz und dem Grau der Steine im Uferbereich gleicht.

Leistungsphasen 2 bis 8 – Baubeginn 2025 – Perspektiven und Pläne Studio Meichelböck

 

 

Hier ein Bericht über den Brückenentwurf im Garmischer Tagblatt vom 13.12.2024 zum Nachlesen.